Morgenlauf in Lumbarda auf der Insel Korcula

Morgenlauf in Lumbarda auf der Insel Korcula

Tags: Sports in Dalmatia, Korcula, Sport in Dalmatien

In März habe ich im Rahmen eines Arbeitsbesuches auf Korcula auf einen Morgenlauf begeben. Und ich war angenehm überrascht…

Wenn ich mich nach Dalmatien begebe, begleitet mich meine Laufausrüstung oder mein Fahrradzubehör. Diesmal nahm ich nur meine Laufschuhe mit, denn mein Aufenthalt war ein Arbeitsurlaub, und ich habe keine halbtags Ausflüge unternommen. Letztes Jahr schrieb ich über Radfahren auf Brac, und noch ein Jahr davor über Radfahren auf Korcula. Diesmal ist das Laufen in Lumbarda auf der Reihe :)

Ich wohnte in den Ferienwohnungen Sonnenschein und während ich meinen morgendlichen Kaffee schlürfte, habe ich dieses Video vom Sonnenaufgang mit einer Zeitverschiebung aufgenommen.


Ich schäfte meine Färsen um ca. 7.30 Uhr, was ich auch ihnen in der Hochsaison rate, denn man muss auch der Vormittagssonne aus dem Weg gehen. Lumbarda schlief noch immer. Auf der Straße traf ich hier und da ein paar Arbeiter, die es eilig hatten bis zum Anfang der nächsten Saison neue Häuser zu vollenden oder alte zu renovieren. Je mehr ich mich dem Zentrum Lumbardas näherte, desto mehr würde es lebhaft. In den Cafés brachte man schon die ersten Kaffees auf die Tische und der Fischer aus dem Video entlädt Kisten mit dem Fang. Natürlich haben ihn alle weisen Männer aus Lumbarda umkreist und kennerisch die frischen Fische beobachtet. Aufgrund der geschichtlichen Bora, die diese Tage wehte, war die Debatte natürlich lebhaft. An so etwas erinnern sich nicht einmal die Einwohner und sie selber laufen auf diesen Straßen fast schon 70 Jahre… Alle anderen haben noch gerastet. Nun ja, fast alle.

 

 

Vom Zentrum begab ich mich zur Marina, wo die Fischerboote, Segelboote und kleinere Yachten in behaglicher Ruhe rasteten. Es ist wirklich angenehm seinen Augen beim Anblick auf die Fischerboote mit Pastellfarben eine Pause zu gönnen. Die Jungs „schaben“ ihre Schalen jedes Jahr und färben diese ausschließlich mit solchen interessanten Farben. Ein Fischer beschäftigte sich mit seinen Netzen, die anderen waren in der Marina nicht zu sehen. Also, der interessante Teil meines Morgenlaufes fängt erst am Ende der Marina an.  

 


Ein wenig weiter von der Marina, gleich nach den Stadtstränden, fängt ein asphaltierter Strandpfad an, der nur für Fußgänger reserviert ist, und führt praktisch direkt am Meer entlang. Dieser ist so nah am Meer, dass das Wasser bei größeren Wellen schnell über fließt. Hier riecht man zum ersten mal Jod. Das Jod, der uns mit Energie füllt, die Lungen bekommen gleich noch zehn Prozent mehr Kapazität, und man merk hier schnell, dass diese Luft nicht dieselbe ist, wie in der Stadt. Etwas zieht einen an das Tempo zu beschleunigen, denn man ist voller Energie. Aber trotzdem zieht dich etwas zurück. Der Blick nach links zeigt die Halbinsel Peljesac in deren ganzen Bergschönheit und benachbarte Inselchen, die nur für diejenigen reserviert sind, denen Sandstrände nicht ausreichen, und wünschen sich auch in der Hochsaison etwas Privatsphäre. Die Aussichten verhindern dir einfach einen ernsten Lauf.

 


Allzu schnell endet der Pfad am Sandstrand Bilin zal. Dort habe ich zwar nach recht abgebogen, in Richtung Altstadt Lumbarda, der sich an einem Hügel befindet, und führt dich auf die andere Seite zur Straße, die Lumbarda mit beiden renommierten Sandstränden verbindet. Steinhäuser, eine mediterrane Architektur und schmale Straßen erinnern an eine typische Siedlung am Meer, wo die einheimischen Passanten begrüßen und ein Läufer mit einer ungläubigen Zurückhaltung empfangen wird. Auf der Hauptstraße (in der Kreuzung links) haben mit freundlichen und gelangweilten Blicken zwei Hunde begrüßt, und einer hat mich sogar eine Zeit lang auf dem Weg begleitet – als wären wir schon von klein an zusammen. 

 


Die Ausblicke sind wirklich überwältigend. Weinstöcke,  wo auch immer man hinsieht – diese zwergwüchsigen, die weniger Wasser für deren Existenz enthalten, geben die Trauben aus denen der weltbekannte Wein Grk gemacht wird. Ich kann mir keine schönere Umgebung vorstellen. Um mich ein wenig auszustrecken begab ich mich zum zweiten Strand Przina (im Kreisverkehr rechts), und von dort weiter zum Wald (im Kreisverkehr geradeaus), und am Ende der Insel zum Strand Raznjic, wo die Ausblicke zum Horizont wirklich inspirierend sind… Bis hierhin waren es gerade 5 km, und zurück zur Ferienwohnung nur 3 km, weil ich den Weg gekürzt habe und mich auf der Hauptstraße Richtung Zentrum des Dorfes begeben habe, und mich dort dem bunten Rummel angeschlossen habe…

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